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Stellen Sie sich das mal vor, meine Damen: Ihr Ehemann schmeißt zu Ihrem Geburtstag eine große Party. Er würde dazu nicht nur Ihre engste Familie und die besten Freunde einladen, sondern auch seine Exfrau. Sie würden mit ihr gemeinsam die Tanzfläche rocken zur Musik seines Sohns aus erster Ehe. Das Ganze in märchenhafter Kulisse wie im Elvis-Presley-Klassiker „Heiße Nächte in Las Vegas“ auf dem Landsitz von Rolling-Stones-Gitarrist Ron Wood in England. Sie können sich das nicht so richtig vorstellen? Dann heißt Ihr Mann auch nicht Boris Becker… Ja, der deutsche Tennisheld ist in dieser Woche wieder einmal Mittelpunkt in Bunte und Gala und TV-Klatsch. Alle Sportanhänger, die ihn einst begeistert bei seiner Tenniskarriere begleitet haben, erinnern sich mit Wehmut an den Kämpfer Boris, der mit Hechtsprüngen und Emotionen, Können und Willen die Tenniswelt in aller Welt faszinierte. Spätestens seit der „Besenkammer-Nummer“ aber nahm der Lebensweg des Boris Becker oft sonderbare Abzweigungen. Die Boris-Schlagzeilen änderten sich radikal. Heute freuen wir uns riesig, dass die deutschen Kicker bei der Europameisterschaft gegen Italien im Elfmeter-Krimi die Nase vorn hatten. Vom aktuellen Wimbledon nehmen nur hartgesottene Fans noch Notiz. Immerhin hat es bei den deutschen Männern ein Spieler in die dritte Runde geschafft. Alle anderen sind an den ersten Tagen bereits ausgeschieden. Boris gewann das bedeutendste Tennisturnier der Welt dreimal – 1985, 1986 und 1989. Vor 27 Jahren war ich mit drei ziemlich besten Kollegen von der Westdeutschen Zeitung dabei. Wie alle echten Fans mussten wir Schlange stehen, weil jeder nur ein persönliches Tagesticket am Kassenhäuschen kaufen durfte. Die öffneten aber erst auf die Sekunde genau um elf Uhr. Very British. Die Besucherschlange vor den Ticketbuden waren mehr als einen Kilometer lang. Das erforderte eine gute Taktik… |
Memories: Wimbledon 1989Vier Sportverrückte auf Männertour. Eine Woche London hardcore. Programm: Ernährung: 4.15 Uhr. Good morning, Britain! Der Wecker bimmelt. Aufschlag Deutschland. Duschen und viermal Kaffeepulver mit Heißwasser aus dem bollernden Tauchsieder. Es war einmal: |
Reisezeit: Sommerferien in Deutschland. Künstlerische Verfremdung. |
Jahrestag für THOMAS KOCHSie kennen Herrn Koch nicht persönlich? Kein Wunder – er wurde vor mehr als zwei Jahrhunderten in England geboren und ist schon länger auf seine letzte große Reise gegangen. Außerdem dürfte sein Name als englisches Original besser bekannt sein: Thomas Cook. Vor 175 Jahren (genau am 5. Juli 1841) organisierte Cook eine Eisenbahnreise für 570 „Aktivisten der Abstinenzbewegung“ von Leicester ins nahegelegene Loughborough zum Sonderpreis von einem Schilling pro Person. Diese Extrafahrt, eine Bahnfahrt 3. Klasse ohne Sitzgelegenheit in offenen Waggons, wurde nicht zum Sightseeing oder Geldverdienen organisiert, sondern sollte die Menschen weg von der Gin-Flasche und hinaus an die frische Luft bringen. „Menschen mit Menschen und Menschen mit Gott verbinden“ war das Motto des Laienpredigers Thomas Cook. Im Reisepreis enthalten war neben der Hin- und Rückfahrt ein Schinkenbrot und eine Tasse Tee. Diese Reise markierte den Beginn des Massentourismus. Pauschalreisen nahmen ihren Anfang – ein Siegeszug im Tourismus bis heute. Congratulations, Mr. Cook. Darauf ein Prösterchen mit Ingwertee! |
Liebe Leser, freuen Sie sich auf den Endspurt unserer Fußballer. Genießen Sie Ihren Sommerurlaub - und überhaupt: Herzliche Grüße und immer eine gute Reise. HINWEIS: Alle bisherigen Newsletter können Sie nachlesen auf meiner Webseite unter dem Button "Veröffentlichungen-Newsletter".
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