„Nöckis Newsletter“ 13
Willkommen, Bienvenue, Welcome
 
zu mehr oder weniger flotten Bemerkungen, taufrischen Artikeln
und ganz persönlichen Beobachtungen auf der Reise des Lebens.
„Plost in Gelmany“
 
Ni hao! Das ist chinesisch und heißt: Guten Tag! Merken Sie sich das bitte, denn die Zeit ist reif. Sie kommen. Die Reiseströme aus dem Osten ändern sich, auch weil die Donald-Trump-Staaten immer weniger einladend auftreten. Der neue Reise-Weltmeister heißt China. Und „Gelmany“ ist begehrt. 
 
Das Deutschland-Bild der Menschen aus dem fernen Reich der Mitte ist von Fernsehserien wie „Derrick“ geprägt. Deutschland gilt als teure Industrienation, als Heimat hervorragender Ingenieure und Künstler wie Heino und Fußballer wie „King Kahn“. Hier spielen die Märchen der Brüder Grimm. Hier stehen Schloss Neuschwanstein und der Kölner Dom fast nebeneinander. In München lockt das Oktoberfest und in Berlin muss man gucken, wo die Große Mauer stand. Millionen Chinesen kennen Hitler den Bösen und  Marx den Guten. Auch wenn sie nicht wissen, ob die überhaupt noch leben. 
 
Keine Frage: Die deutsche Hotellerie steht vor gewaltigen Umwälzungen. Die Gäste aus Fernost möchten Nudelsuppe, Reis und Fisch genießen, schon zum Frühstück. Stäbchen ersetzen Messer und Gabel. Speisekarten, Liftanlagen und Wegweiser müssen künftig mit chinesischen Zeichen beschriftet sein. Selbstverständlich wird es chinesische Fernsehsender, Zeitungen und touristische websites mit dezenten Hinweisen auf unterschiedliche Sitten und Gebräuche geben (Beispiel: „Im Restaurant bitte nicht auf den Boden spucken“). 
 
Hier noch eine zweite, völkerverbindende Vokabel: Ganbei! Das heißt: Prösterchen! Mit hellgrünem Chai.
Das war der Gipfel im Werdenfelser Land
Nach dem „Familienfoto“ der G-7-Staatschefs mit dem Wettersteingebirge im Hintergrund wurde 2015 noch ein weiteres Motiv gesucht: eine große, schwere Holzbank mit Schloss Elmau im Hintergrund. 

dpa-Fotograf Michael Kappeler ging gerade in dem  Augenblick um diese Bank herum, als sich US-Präsident Barack Obama bereits in die Mitte gesetzt und sehr lässig seine Arme auf der Lehne ausgebreitet hatte. Genau in diesem Moment stellte sich Kanzlerin Angela Merkel vor ihn und breitete die Arme ebenfalls weit aus. KLICK!
Das Motiv war so nicht geplant und großes Glück für den Fotografen: Das Bild druckten Zeitungen weltweit auf ihrer ersten Seite. Im Internet lief es rauf und runter, wurde retweetet, favorisiert und oft satirisch verändert - etwa mit Elmo aus der Sesamstraße an Merkels Stelle oder Angie im Dirndl oder auch mit Sprechblasen, was sie wohl gesagt haben könnte: „Barack my friend, ich bin noch sooo lange Kanzlerin." 
Beim Besuch in Elmau vor einer Woche erinnerte mich meine Schwester an den bekannten Schnappschuss. Wir nahmen Platz auf der Bank, voll ungezügelter Gedankenspiele was Merkel dem US-Präsidenten wohl heutzutage sagen würde. Beispiel: „Barack my friend, sooo eine lange Weißwurst bekommst Du, wenn Du noch ein paar Jährchen im Amt bleibst.“
Mittenwald im Gamsbart-Fieber

Was Magdalena Neuner für den internationalen Biathlon-Sport war, ist Johann Schober bei der Gamsbart-Olympiade: ein Medaillen-Sammler.

An der Wand thronen ausgestopfte Gesellen: ein Murmeltier, eine Wasseramsel, ein Auerhahn. Und Urkunden, Grüße, Fotos mit dem Großherzog von Luxemburg. In den Regalen prangen Trophäen aus Silber und Holz. Und Gamsbärte - die Zierde am Hut eines stolzen Bayern. Von seiner kleinen Werkbank in der Stube blickt der Schober Johann auf das mächtige Karwendelgebirge. Dort oben lebt jenes Tier, das ihm mit seinem Fell das Material liefert – die Gams. Seit mehr als 40 Jahren bindet Schober aus den braunen Haaren stattliche Bärte. „Meine zwei größten haben 22 Zentimeter Länge“, sagt er. Seltenheiten.  

Das Wildhaarbartbinden gilt als hohe Kunst. Für eine Vielzahl von Arbeitsgängen vom Ausrasieren der Haare über das Waschen und Rupfen bis hin zum Binden werden viele Stunden benötigt.  Je nach Fähigkeiten und Fertigkeiten des Binders werden für einen Bart Haare von bis zu zehn Gämsen verarbeitet

„D‘Arbeit, die muass von da kemma.“ Dabei zeigt der Hans zum Herzen. Ein gutes Auge und eine sichere Hand braucht er natürlich auch. Und einen „Mordseifer,“ sein traditionelles  Handwerk  immer besser machen zu wollen. 

In diesem Herbst war Lokalmatador  Johann Schober am Olympia-Wochenende in der Mittenwalder Turnhalle der Beste unter den 72 Teilnehmern aus Deutschland, Österreich, Slowenien und der Schweiz. Wieder einmal. 

Bleibt er gesund, der Hans, wird der heute 73-Jährige - anders als Magdalena Neuner -  in vier Jahren in Bad Goisern noch einmal auf Medaillenjagd gehen. Toi Toi Toi.
Zum guten Schluss
Wollen Sie ein paar Minuten was Fröhliches um die Ohren haben? 
Bitteschön: einfach anklicken und auswählen.
 
Jetzt ist einmal ein großes DANKESCHÖN fällig: Florian Berscheid, mein Webmaster und Freund, betreut seit eineinhalb Jahren die website www.noeckel.org und damit auch „Nöckis Newsletter“.
Lieber Flo, ich freue mich auf unseren leckeren Abend beim Spanier am Tag vor Heiligabend. Und auf so vieles mehr…  
 
 
Mein Klugscheißer-Spruch kurz vor dem Fest: 
„Das Leben ist komplizierter als die zehn Gebote. Ein Geheimnis, das gelebt werden will - und kein Problem, das gelöst werden muss.“
Liebe Newsletter-Freunde, 

bleiben Sie im Neuen Jahr gesund und munter. 
Freuen Sie sich auf das Weihnachtsfest mit lieben Menschen. 
Herzliche Wünsche und immer eine gute Reise!

Ihr Rolf Nöckel
 
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Rolf Nöckel - Reisejournalist
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